Detektorempfänger

Beim Aufräumen habe ich eine mehr als 55 Jahre alte Bastelei im Nachlass meiner Mutter wiederentdeckt. Diesen von mir "zusammengebratenen" Detektorempfänger hatte ich damals für sie als "Nachttischradio" gebaut, welches vollkommen ohne Batterie oder Netzstrom funktioniert. Wir lebten in Sichtweite, keine 5km entfernt, vom Mittelwellensender Oldenburg-Etzhorn (971 kHz), der das Programm vom NWDR, später NDR, ausstrahlte. Ein Drehkondensator war entbehrlich, so stark was das Signal. Selbst ein Festkondensator wurde nicht benötigt. Später hatte ich entdeckt, dass eigentlich nur eine Germaniumdiode parallel zum Hörer gereicht hätte, um Radio zu hören. Als Antenne wurde der metallene Federrost vom Bett verwendet. Den recht niederohmigen Telefon-Hörer spendierte eine Tante, die bei der Post in der Fernsprechvermittlung tätig war.
Den zweiten Detektorempfänger bekam ich vor einigen Jahren von meinem Motorrad-Freund Günther aus Hornburg geschenkt. Der Detektor war 2015 nach der Abschaltung des Mittelwellen-Senders Cremlingen-Abbenrode für ihn nutzlos geworden.
Ich habe damit einige Empfangsversuche angestellt und konnte in Abendstunden etliche europäische Radio-Stationen empfangen. Dazu habe ich als Antenne einen Schenkel meiner Kurzwellenmultibandantenne ZS6BKW verwendet.
Eine Besonderheit ist der "Drehkondensator", der aus zwei von einander isolierten Kupferfolien besteht, die zur Kapazitätsänderung mehr oder weniger eng aufgewickelt werden können.
06.09.2021